Wenn im Sollacher Forst ein Waldspielplatz entsteht, könnte der Markt Isen die Trägerschaft und die Wartung übernehmen. Die Bereitschaft dafür haben die Gemeinderäte auf ihrer Sitzung vom 29. Juni signalisiert.
Das Projekt heißt „Waldspielplatz und Waldpädagogischer Erlebnispfad im Sollacher Forst“. Bereits im Mai hatte der Isenwerk e.V. zusammen mit den Umweltreferenten Lorenz Liebl und Florian Geiger der Verwaltung das Vorhaben vorgestellt und um Unterstützung durch die Gemeinde gebeten. Vorgespräche mit der Forstverwaltung haben bereits stattgefunden – der Bereich „Waldpädagogischer Erlebnispfad“ könnte von der Forstverwaltung betreut und umgesetzt werden.
Der Markt Isen müsste die Fläche für einen symbolischen Betrag anpachten und die offizielle Trägerschaft des Waldspielplatzes übernehmen. Auch um die Spielgeräte soll sich der Markt kümmern.
Das Isenwerk will die Patenschaft übernehmen und aus dessen Reihen würde auch eine Arbeitsgruppe gebildet, die die erforderlichen Unterlagen zur Vorbereitung der Realisierung – unter anderem einen Rodungsantrag – zusammenstellt. Für den Waldpädagogischen Erlebnis- oder Wandelpfad würde am TUM-Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik von Prof. Dr. Michael Suda die Studentin Franziska Kraus eine Bachelorarbeit erstellen.
Der weitere Fahrplan sieht vor, dass der Verein Isenwerk nun eine ausführungsreife Planung in Angriff nimmt und voraussichtlich im Herbst 2021 dem Marktgemeinderat die wesentlichen Eckdaten zur Realisierung vorstellt. Die Finanzierung des Waldspielplatzes möchte das Isenwerk über eine Crowdfunding-Aktion sicherstellen.
Für den Spielplatz müssen 20 bis 30 Bäume weichen, von denen einige ohnehin in nächster Zeit gefällt werden. Es handelt sich dabei um angepflanzten Nutzwald, keinen alten Baumbestand. Es wird versucht, das Holz dieser Bäume zur Gestaltung des Spielplatzes – etwa für Sitzmöglichkeiten oder Spielgeräte – zu verwenden, wobei der Waldbesitzer dem zunächst zustimmen muss. Der Spielplatz soll etwa 2.000 bis 3.000 Quadratmeter Spielfläche haben.
Die Gemeinderäte begrüßten die Pläne. Im Wege des Crowdfundings muss ein Mindestbetrag zusammenkommen, damit sich die Realisierung lohnt.
In die Diskussion kam die Idee auf, naturnahe Spielgeräte entstehen zu lassen, der Wald selbst soll Spielplatz sein. Die Biberburg soll durch ein bis zwei Stege erreichbar sein; hierdurch würden die Tiere wohl auch weniger gestört als bisher, da bereits jetzt viele dorthin gehen. Durch eine gezielte Wegeführung würde der Zugang eingeschränkt, aber besser nutzbar gemacht. Der Bayrische Staatsforst könnte die Stege errichten und anschließend deren Unterhalt sowie die Verkehrssicherungspflicht übernehmen – das ist allerdings noch nicht fix.
Toiletten oder ein großer Parkplatz sind derzeit nicht geplant, der bestehende Parkplatz kann unproblematisch auf die doppelte Stellplatzzahl vergrößert werden, das erscheint derzeit ausreichend, da eine fußläufige Anbindung an den Hauptort Isen besteht. Als Naherholungsgebiet wäre die Anlage für alle Altersgruppen nutzbar und würde eine Bereicherung für Isen darstellen. Auch die Kindertagesstätten könnten Spielplatz und Lehrpfade nutzen.
Besonders wichtig ist den Räten das Gesamtkonzept, hier wurde der Wunsch laut, das Projekt als Ganzes – also Spielplatz und Wandelwege – entstehen zu lassen. Die Option, einen Waldkindergarten anzulegen, soll offengehalten werden.
Der Beschluss im Wortlaut:
Der Marktgemeinderat befürwortet das vorgestellte Projekt und stellt die Übernahme der Trägerschaft und der Wartung des Waldspielplatzes durch den Markt Isen in Aussicht.
Voraussetzung hierfür ist,
– dass der Spielplatz Teil eines Gesamtkonzeptes ist, in dessen Zuge v.a. auch der waldpädagogische Erlebnispfad im Sollacher Forst umgesetzt wird,
– dem Marktgemeinderat ein detailliertes Spielplatzkonzept vorgelegt wird, das die Zustimmung des Gremiums findet und
– das Isenwerk die Patenschaft für den Waldspielplatz übernimmt.
Abstimmungsergebnis: 20 : 0