Der Markt Isen beabsichtigt, im Baugebiet „Südliche Haager Straße“ ein Grundstück für die Schaffung von Sozialwohnungen und vier Grundstücke für die Schaffung von Eigentumswohnungen, die anhand von Kriterien nach dem Isener Wohnbaulandmodell vergeben werden, an die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Erding zu veräußern.
Matthias Vögele, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft, stellte in der Gemeinderatssitzung vom 20. Dezember 2022 die Wohnungsbaugesellschaft und die beiden im Baugebiet „Südliche Haager Straße“ angestrebten Projekte vor.
In einem ersten Gespräch 2021 wurde festgehalten, dass die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Erding Interesse an der Realisierung des sozialen Wohnungsbaus sowie eines Einheimischenwohnmodells in den vier Mehrfamilienhäusern in der südlichen Haager Straße hat. Dies wurde nun konkretisiert. Im Dezember 2022 fand hierzu eine Aufsichtsratssitzung der Wohnungsbaugesellschaft statt, auf der das Projekt befürwortet wurde.
In nächsten Schritt sollte der Markt Isen dann Anfang 2023 eine Bedarfsabfrage bei der Isener Bevölkerung zum Einheimischenwohnmodells durchführen. Die Abfrage erfolgt unter folgenden Faktoren:
- Interesse an verschiedenen Wohnungsgrößen: Zwei Zimmer zu 50 Quadratmeter, drei Zimmer zu 65 Quadratmeter, vier Zimmer zu 80 bis 90 Quadratmeter
- Alle Wohnungen mit Balkon und Tiefgarage, Anschluss der Gebäude an das Nahwärmenetz, Vorrüstung für Aufzug und Photovoltaik in den Gebäuden vorhanden
- Preis pro Quadratmeter zirka 5.000 Euro zuzüglich zirka 17.500 Euro für einen Tiefgaragenstellplatz
- Bau würde nach Fertigstellung Erschließung 2024/2025 durchgeführt, Bezugsfertigkeit voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 (Planungsbeginn 2023)
- Erdgeschoss barrierefrei.
Dieses Modell ist neu, wurde von Isen vorgeschlagen und würde erstmals in Isen realisiert. Je nach bevorzugter Wohnungsgröße werden vermutlich 20 bis 25 Wohnungen entstehen, zuzüglich von sechs Einheiten im sozialen Wohnungsbau.
Vom Ablauf her würde die Wohnungsbaugesellschaft die Grundstücke erwerben, dann die Genehmigungsplanung erstellen lassen, danach den Bau an einen Generalunternehmer vergeben. Mit letzterem würde ein fester Preis vereinbart, so dass danach bereits die Vermarktung begonnen werden kann. Der Markt Isen muss hierfür dann das Wohnbaulandmodell vorgeben. Der soziale Wohnungsbau würde im gleichen Verfahren parallel dazu errichtet.
Der Markt Isen muss die Preise festlegen, zu denen das Grundstück für sozialen Wohnungsbau und die Grundstücke für das Wohnbaulandmodell verkauft werden soll. Gegebenenfalls kann das gestaffelt sein, bei dem abgespeckten Modell ohne Einkommens- und Vermögensprüfung wäre ein höherer Verkaufspreis möglich. Das Grundstück für den sozialen Wohnungsbau könnte alternativ auf Erbpacht an die Wohnungsbaugesellschaft gegeben werden; je niedriger der Erbpachtzins, desto höher das Belegungsrecht für den Markt (bis zu 75 Prozent bei 0 Euro Erbpacht). Erfahrungsgemäß haben Bürger außerhalb der jeweiligen Gemeinde (mit Ausnahme der Städte) allerdings wenig Interesse, z.B. nach Isen umzuziehen, so dass die Belegung meist zu fast 100 Prozent mit Bürgern der jeweiligen Gemeinde erfolgt.
Wie Matthias Vögele erklärte, liegen die aktuellen Mieten der letzten Projekte im sozialen Wohnungsbau bei 7,50 Euro bis 9,00 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnungsbaugesellschaft baut in der Regel mit regionalen Firmen, wodurch eine gute Qualität erzielt wird. Als GmbH ist sie freier in der Vergabe als eine Gemeinde.
Der Gemeinderat nahm die Ausführungen zur Kenntnis, Beschlüsse wurden keine gefasst.