Die Isener Abwasserkunden müssen ab 2025 tiefer in die Tasche greifen. Die Grund- und die Schmutzwassergebühren werden erhöht, dafür sinkt die Niederschlagswassergebühr leicht. Das hat eine Neuberechnung der Kosten für den Zeitraum 2025 bis 2027 ergeben. Dafür wurden das gemeinsame Entgelt der Abwasserentsorgung wieder auf Schmutz- und Niederschlagswasser gesplittet und anteilig berechnet. Für die Kalkulation der Gebühren wurden auch Kostenüber- und Kostenunterdeckungen der Jahre 2021 bis 2024 herangezogen.
Unterm Strich kommen nun höhere Gebühren auf die Isener zu. Ab dem 1. Januar 2025 sind 3,12 Euro pro eingeleitetem Kubikmeter Schmutzwasser zu zahlen, das sind 67 Cent mehr als bislang. Die neue Grundgebühr wurde im Vergleich zum vorherigen Zeitraum mit 250.000 statt 200.000 Euro berechnet, um der Gemeindekasse mehr verbrauchsunabhängige Einnahmen zu ermöglichen. Auch dadurch verteuert sich die Abgabe um grob gerechnet ein Drittel. So sind bei einem Zähler bis vier Kubikmeter Durchfluss dann 167 Euro statt bislang 131 Euro zu zahlen, bei zehn Kubikmeter Durchfluss werden aus 327 Euro nun 419 Euro. Die Gebühr fürs Niederschlagswasser sinkt leicht um 14 Cent auf 0,53 Euro pro Quadratmeter überbauter Fläche.
Dass die Verbraucher nun tiefer in die Tasche greifen müssen, liegt vor allem an „kostenintensiven Maßnahmen im Bereich der Abwasserversorgung in den kommenden Jahren bis 2030“, wie Bürgermeisterin Irmgard Hibler auf Nachfrage nochmals erklärt. „Die Kläranlage ist jetzt 20 Jahre alt, alle 20 Jahre muss eine neue wasserrechtliche Erlaubnis beantragt werden. Der Antrag befindet sich aktuell in der Genehmigung“, so Hibler.
Damit die Kläranlage weiterhin betrieben werden kann, müsse sie erweitert und inklusive der Bauwerke – wie zum Beispiel die Pumpwerke – an den aktuellen, wasserrechtlich erforderlichen Stand angepasst werden. „Allein die Kosten dafür werden auf 3,5 bis vier Millionen geschätzt und die Maßnahme muss ab 2026 umgesetzt werden“, erklärt die Ortschefin. Sobald die Genehmigung mit ihren Auflagen vorliegt, könne mit den Planungen begonnen werden, die Verwaltung rechnet noch 2025 damit. Hinzu kämen die laufenden Sanierungsmaßnahmen am Kanalnetz und der anstehende Austausch der Prozessleittechnik.
Ein Großteil der Investitionen in der Kläranlage und im Kanalnetz sollen laut Hibler über die Gebühr finanziert werden, damit ein Verbesserungsbeitrag – also eine Einmalzahlung für die Bürger – möglichst gering ausfällt. Aus den Einnahmen der neuen Schmutzwassergebühr werden 1,19 Euro pro Kubikmeter und bei der Niederschlagswassergebühr 0,23 Euro pro Quadratmeter auf die hohe Kante gelegt. Damit soll bis Ende 2027 ein Betrag von etwa 1,4 Millionen Euro angespart werden. Für 2028 bis 2030 muss die Gebühr dann neu kalkuliert werden. Dass diese Kostenverteilung gerechter ist, da die Gebühr verbrauchsabhängig berechnet wird, sieht auch der Gemeinderat, wie sich in der Diskussion zeigte. Der Verbesserungsbeitrag wird flächenabhängig ermittelt.
Der Isener Gemeinderat beschloss darüber hinaus in der letzten Sitzung ebenfalls einstimmig die Änderungen in den Satzungen, dass die Grund- und Verbrauchsgebühren nicht mehr vier Wochen, sondern nur noch zwei Wochen nach der Bekanntmachung des Gebührenbescheides fällig ist. Außerdem werden die derzeit vier Vorauszahlungen auf drei Vorauszahlungen geändert. Diese sind künftig am 15. Februar, 15. Mai und 15. August jeden Jahres jeweils zu einem Drittel fällig. Das entspricht dem Rhythmus des Wasserzweckverbandes Mittbachgruppe.