Wer in Isen lebt, kam im Rathaus an Franz Bauer nicht vorbei, und das nicht nur, weil er im Bürgerbüro im Erdgeschoss zu finden war. Der heute 64-jährige Beamte begann am 1. Juni 1992 seine Tätigkeit bei der Marktverwaltung als Kassenverwalter, wurde schließlich Kämmerer und war dann im Einwohnermelde-, Pass-, Gewerbe-, Friedhofs-, und Rentenamt eingesetzt. Das sind Bereiche, in denen jeder einmal ein Anliegen hat.
Der Umgang mit den Menschen, die mit einem Problem ins Rathaus kamen, hat ihm viel Freude gemacht. „Wir sind für die Leute da. Nicht umgekehrt“, war das Motto, das für ihn im Umgang mit den Bürgern wichtig war. Bekannt war er dabei er auch für seinen trockenen bayerischen Humor, der ihn zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Anton Hinterberger einen speziellen Ruf eingebracht hat. „Wir sind wie die zwei Alten aus der Muppet-Show“ hat mal jemand gesagt“, erinnert sich Bauer lachend.
Nach 29 Jahren und vier Monaten wurde Franz Bauer nun in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dazu gab es einen kurzen Fototermin, bei dem Bürgermeisterin Irmgard Hibler eine Weinkaraffe mit graviertem Isen-Logo und einen Blumenstrauß überreichte. Beim Strauß bewies die Rathausspitze ebenfalls Humor: Das Gebinde war mit Zigaretten verziert – eine bekannte Leidenschaft Bauers. Die Bürgermeisterin übergab beides in Franz Bauers alter Wirkungsstätte im Bürgerbüro. Hier hat ihn Jasmin Kronfeldner bereits vor einiger Zeit abgelöst. Bauer hat sich bis Ende September um Rentenangelegenheiten gekümmert. In die Rentensachen hatte er sich innerhalb von 16 Jahren richtiggehend eingefuchst. „Die Beratung war bei ihm bestens aufgehoben“, sagt Hibler, „er hat sich mit sehr viel Einfühlungsvermögen darum gekümmert“. „Wir hatten brutal schwierige Fälle“, sagt Bauer. Ihn habe es dann umso mehr gefreut, wenn er sie erfolgreich lösen konnte. Diese Aufgabe wird nun Yasmin Köck übernehmen.
Franz Bauer stammt aus Dorfen und war nach dem Gymnasium acht Jahre Grenzjäger beim BGS. Nach seiner erfolgreichen Beamtenausbildung war er im Ausländeramt im Landratsamt eingesetzt und später in der Kämmerei und im Meldeamt Dorfen. Der Wechsel nach Isen, wo eine Stelle frei war, kam dann recht spontan. Hans-Edmund Lechner, der erste der drei Bürgermeister, die Bauer im Rathaus erlebt hat, war von dem jungen Mann sofort angetan.
Franz Bauer freut nun sich auf seinen Ruhestand, „endlich läutet der Wecker nicht mehr“, sagt er. Seine Frau, seine zwei Kinder und die mittlerweile drei Enkel haben nun mehr von ihm. Langweilig dürfte es dem Fußballfan nicht werden: An seinem Haus in Kloster Moosen wartet ein großer Garten.