Der Regionale Planungsverband München erstellt – vereinfacht ausgedrückt – seit geraumer Zeit eine Karte mit Gebieten, die bei Bedarf für den Bau eines Windrades geeignet sein könnten. Dazu können Stellungnahmen abgeben werden. Dass diese allerdings die Planung beeinflussen können, ist nicht gesagt. 

Mittlerweile ist die 26. Änderung des so genannten „Steuerungskonzepts Windenergie“ in Arbeit. Der Änderungsentwurf lag von 07.01.2025 bis 31.03.2025 aus. In diesem Zeitraum hatten auch die Träger öffentlicher Belange Gelegenheit zur Äußerung. Die Unterlagen können auf der Homepage des RPV München unter https://www.region-muenchen.com/verfahren eingesehen werden.

Bereits am 14.05.2024 hatte der Marktgemeinderat über die frühzeitige Beteiligung an diesem Verfahren beraten, die entsprechende Stellungnahme des Marktes Isen ging am 17.05.2024 zur Post. Unter anderem dieser Punkt wurde hierbei angeführt:

(…) „Zum Vorranggebiet VRG_21_a ergeht folgender Hinweis: `In diesem Gebiet liegt die Waldkapelle St. Leonhard, sog. Müllerbrünnl-Kapelle, ein Baudenkmal. Aus unserer Sicht erscheint der Bereich in der Umgebung der Kapelle eher ungeeignet. Dort befindet sich zudem eine Quelle´“ (…). 

Der Hinweis zur Müllerbrünnl-Kapelle (auch als Müllner Bründl bezeichnet) wurde von den Planern zur Kenntnis genommen, hatte jedoch keine Änderung zur Folge. In der Abwägung wurde angeführt, dass die Abarbeitung von relevanten Belangen des Denkmalschutzes im Umweltbericht unter Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege erfolgt.  

Im Umweltbericht wurde das Gebiet näher betrachtet. Die Kapelle ist unter dem Punkt „Schutzgut kulturelles Erbe“ aufgeführt. In den voraussichtlichen Auswirkungen ist dargelegt, dass dies bei der konkreten Standortwahl innerhalb des Vorranggebietes zu berücksichtigen ist, eine Detailprüfung aber erst projektbezogen erfolgen kann. 

Bei der jüngsten Stellungnahme wollte der Marktgemeinderat nun nochmals darauf hinweisen, dass der Standort beim Müllner Bründl ungeeignet erscheint. 

Die Räte haben sich geschlossen (Abstimmung mit 21 : 0) für folgende Argumentation entschieden (Auszug): „(…) Das Vorranggebiet WE21a wird kritisch gesehen. In diesem Gebiet liegt die Waldkapelle St. Leonhard, sog. Müllerbrünnl-Kapelle, ein Baudenkmal. Aus unserer Sicht erscheint der Bereich in der Umgebung der Kapelle für Windkraftanlagen nicht geeignet. Dort befindet sich zudem eine Quelle. (…) Das Gebiet rund um die unter Denkmalschutz stehende Kapelle ist ein wertvolles Natur- und Naherholungsgebiet, das von der lokalen Bevölkerung genutzt und geschätzt wird. Erschließungsmaßnahmen für eine Windkraftanlage würden dieses Gebiet erheblich beeinträchtigen und nachhaltig verändern. Der kulturelle und ökologische Wert des Gebietes sollte gewahrt werden. Aufgrund der hohen Affinität der Bevölkerung zu diesem Gebiet ist zudem mit erheblichem Widerstand zu rechnen. 

Wir würden es begrüßen, wenn dem bereits im jetzigen Planungsverfahren Rechnung getragen würde und keine Verlagerung in ein nachgeordnetes Verfahren erfolgt. Aus unserer Sicht ist der Bereich um die Kapelle als Standort für Windkraftanlagen ungeeignet und sollte daher nicht als Vorranggebiet ausgewiesen werden, wenn später eine Realisierung aller Voraussicht nach nicht möglich sein wird.“

Inhaltlich deckt sich diese Stellungnahme mit den Äußerungen aus Buch am Buchrain und Pastetten, die als Nachbarn ebenfalls das Recht hatten, ihre Standpunkte darzulegen.