Im kommenden Jahr will der Pfarrverband Isen die früheren Räume Jugend-Organisation Isen (JOGI) am Bräuanger 3 zu Horträumen umbauen. Die Kosten hierfür werden vom Architekten auf 70.000 bis 80.000 Euro geschätzt, hinzu kommen gegebenenfalls noch Heizung und Sanitär. Es ist geplant, einiges durch Mithilfe von Eltern kostengünstiger umbauen zu lassen. 

Der Markt Isen hatte damals bei der Abnahme der JOGI-Räume den vertraglich vereinbarten Betrag von 25.000 Euro als Ablöse bezahlt, da die Räume in Hinblick auf den geplanten Umbau nur besenrein übergeben wurden. Der Pfarrverband hatte nun die Gemeinde um einen Zuschuss gebeten. Dieser Antrag kam auf die Tagesordnung der Oktober-Gemeinderatssitzung.

Der Pfarrverband versucht, über das Ordinariat Mittel für den Umbau zu bekommen. Dort wollte man allerdings vor einer Förderzusage wissen, ob es in Isen überhaupt einen Bedarf an Hortplätzen gibt und ob sich der Markt Isen an den Umbaukosten beteiligt oder diese vielleicht sogar vollständig übernimmt. Zudem hatte das Ordinariat angefragt, ob die Förderung durch den Markt von staatlichen Zuschüssen abhängig gemacht wird und wann die Förderung erfolgen würde – schon ab 2021 oder erst ab 2025, wenn voraussichtlich eine staatliche Förderung greifen könnte.  

Für die Räte war es wichtig zu wissen, dass möglichweise ab 2025 ein Rechtsanspruch für eine Kinderbetreuung im Grundschulalter besteht. Die Art der Betreuung ist dabei noch offen – in Frage kämen also Hort, Ganztagesschule (OGS) oder eine Mittagsbetreuung. Ebenfalls offen bleibt die Frage, ob es Förderprogramme geben wird – wie vor ein paar Jahren für Krippenplätzen, als bis zu 90 Prozent gefördert wurden. Dafür ist jedoch recht sicher, dass die Kommune die Betreuungsmöglichkeiten garantieren muss.

Für den Markt Isen sieht der Ist-Stand so aus: Derzeit gibt es ausreichend Plätze in der OGS, bei den Horten gibt es einstellige Wartelisten. Gegenüber der OGS hat ein Hort aktuell den Vorteil, dass die Betreuung zum einen an fünf Tagen pro Woche stattfindet (in der OGS aktuell nur von Montag bis Donnerstag), dass in den Horten ausschließlich Fachpersonal tätig ist, und dass der Hort teilweise auch eine Ferienbetreuung bietet. 

Seitens der Verwaltung wurde hinsichtlich des Bedarfs und einer möglichen Pflichtaufgabe ab 2025 ein Zuschuss befürwortet, und zwar unabhängig von einer staatlichen Förderung, damit der Umbau zeitnah erfolgen kann. Als Höhe schlug die Verwaltung vor, unter Anrechnung der bereits bezahlten 25.000 Euro einen einmaligen Zuschuss von 50 Prozent, maximal jedoch nochmals 25.000 Euro, zu gewähren. 

Dem stimmten die Räte mit 20:0 zu, allerdings muss der Pfarrverband bis spätestens zum 31. Dezember 2021 mit dem Umbau beginnen. Der Zuschuss wird in den Haushalt 2021 mit aufgenommen. (hd)