Im Kreis seiner Kollegen aus dem Bauhof und der Rathaus-Mitarbeiter wurde Franz Kellner mit einer kleinen Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Auf den freut er sich nun richtig. „Es hat alles so seine Zeit, 49 Jahre Arbeit sind genug,“, meint Kellner schmunzelnd. Geboren in Weiher, hat er ursprünglich Metzger gelernt und dafür auch einen Meisterbrief in der Tasche. Nach Tätigkeiten in Metzgereien und vielen Jahren als Kraftfahrer bewarb sich der heute 64-jährige in seiner Heimatgemeinde und fing im Oktober 1997 im hiesigen Bauhof an.
Im Lauf der Jahre spezialisierte er sich vor allem auf die Wasserversorgung. Von den älteren Isenern dürfte es kaum einen geben, der noch nichts mit Franz Kellner zu tun hatte. Viele Jahre lang hat er die Wasserstände abgelesen und die Wasserzähler getauscht. „Dabei kam ich in fast jedes Haus“, erzählt er. Dass er dabei viele Kontakte knüpfen konnte, habe ihm Spaß gemacht. In den letzten Jahren hat sich Kellner auch als Vorarbeiter um die Arbeitsorganisation im Bauhof gekümmert. „Er hat immer morgens um sieben die Arbeit verteilt. Mal sehen, was er jetzt zu Hause macht“, scherzt Bürgermeisterin Irmgard Hibler. Seinen Einsatz für die Gemeinde lobt die Ortschefin: „Bei ihm hieß es immer `das machen wir schon´ und nie `das geht nicht´.
Zu Hause hat der vierfache Familienvater nun mehr Zeit für seine Frau Astrid und zwei Enkel, es warten außerdem der Garten und ein E-Bike. Das hat Kellner seit seinem 60. Geburtstag, jetzt kann er endlich auch mal längere Strecken einplanen. Von der Gemeindeverwaltung hat der künftige Ruheständler eine Glasschale mit Süßem bekommen, seine Kollegen überraschten den Wasser-Profi mit einer originell präparierten Straßenkappe. Dieses Teil, das normalerweise einen Absperrhahn verbirgt, ist mit „Rohrbruchnotfallgroschen“ gefüllt, „wenns mir mal nass nei´geht“, wie Kellner erklärt – also falls mal das Geld ausgeht. Dann allerdings braucht er noch ein bisschen Mühe, denn die Kollegen haben das Teil gut verschweißt. Dass der frischgebackene Rentner Humor hat, beweist auch seine Mitgliedschaft im neu gegründeten Verein der „Goaßmaß Freunde Weiher“. „Da bin ich immerhin das zweitälteste Mitglied“, so Kellner mit einem Augenzwinkern.
Zum Bild: Bei einer kleinen Abschiedsfeier im Kreis seiner Kollegen und Rathaus-Mitarbeitern überreichte Isens Bürgermeisterin Irmgard Hibler (4.v.l.) an Franz Kellner – in der Bildmitte mit „Ruhestand-Zertifikat“ – eine Schale mit Süßen. Von den Kollegen gabs eine Wasserstraßenkappe mit „Rohrbruch-Notfallgroschen“. Rechts neben Franz Kellner steht seine Frau Astrid, die nun mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen kann.